Quota

11/07/1944

Vergeltungsaktion

Am 11.Juli 1944 konzentriert sich die Vergeltungstaktik der Deutschen auf Quota, hervorgerufen durch die Tötung zweier Soldaten bei einem Zusammenstoß in Ponte alle Lame. Das Schicksal des kleinen Ortes wird durch die Hinweise des Soldaten, der den Zusammenstoß überlebt, besiegelt. Dieser berichtet seinen Vorgestzten auf der einen Seite, daß die Bewohner von Raggiolo nicht beteiligt waren und weiter, daß die Partisanen, die für den Zusammenstoß verantwortlich waren, aus Quota kamen. Die Deutschen nehmen sofort dreißig Männer fest, um sie zu erschießen, aber der Eingriff des Professor Maggini und der Lehrerin Giovannuzzi ( zusammen mit einem Leutnant der italienischen Einheit) kann die Wut der Deutschen soweit abschwächen, daß sie die Zahl der Opfer erheblich reduzierten. Die Geschichte wird von den Priestern Nicola und Sergio in ihren Erinnerungen „Drei Monate mit den Deutschen“ erzählt:“ Am Ende nahmen sie 5 die keine Kinder hatten. Sie wurden einzeln erschossen, im Abstand von 5 Minuten. Ein Soldat holte sie, stellte sie auf und ein anderer erschoß sie aus allernächster Nähe. Als wenn man ein Schaf schlachten würde. Da der Pfarrer nicht zur Stelle war, trat ein italienischer Soldat aus der deutschen Truppe vor, nahm den ersten Unglückswurm am Arm und sagte zu ihm << Los, schwarzer (wg. der Haarfarbe), geh mit gutem Beispiel voran, geb deine Seele in die Hände Gottes, der Pfarrer ist nicht zur Stelle <<. Und bekam den Gnadenschuß.“

Die Stimmen

Delfo Spinelli

Crediti: Località Firenze. Riprese e intervista di Pier Angelo Bonazzoli realizzata il 27/07/2018.

Giocondo Ciabatti

Crediti: Località Quota. Riprese e intervista di Pier Angelo Bonazzoli realizzata il 07/04/2017

Die Vorzeichen

Gedenkstein für die Opfer des Massakers von Quota am 11.Juli 1944

Informationen

Ort der Unterbringung: Straßenrand

Datum der Platzierung:

Beschreibung

Der Gedenkstein, der den 5, in Quota, erschossenen Zivilisten gewidmet ist, liegt auf einer doppelten rechteckigen Basis aus Naturstein. Er ist von einer breiten Steinreihe umrahmt. Der Epigraf ist in Bronzebuchstaben. In der Mitte der Umrandung befindet sich ein kleines Metalkreuz

Persönliche Beobachtungen

Der Gedenkstein ist 2008 registriert worden. Von Quota aus nimmt man die Straße, die in den Pratomagno führt. Nach etwa zweihundert Metern trifft man linker Hand auf ein Straßenschild Richtung "La Lama". Man schlägt diese Richtung ein und nach kuzem Weg findet man den Stein auf der linken Seite.

Nachrichten und Kontextualisierung

Am 11. Juli 1944 brach eine deutsche Einheit, zu der auch Italiener in deutschen Uniformen gehörten, in Quota ein und nahm etwa dreißig Geiseln gefangen, die erschossen werden sollten. Der Eingriff von Professor Ranieri Magini, Dozent an der Universität von Florenz und in den Ort evakuiert, sowie die der Lehrerin Giovannuzzi überzeugten die Soldaten davon, ihren Plan nicht weiterzuverfolgen. Allerdings wurden fünf Personen ausgewählt, die als Warnung an den Ort erschossen werden sollten, weil sie angeblich die Partisanenbewegung unterstützt hatten. Der Verdacht ergab sich aus dem Angriff vom 9. Juli in Ponte delle Lame, an der Straße Ortignano-Raggiolo, bei dem die Partisanen der XXIII.Brig.Garibaldi Pio Borri" den Tod von zwei deutschen Soldasten verursacht hatte und zwei weitere gefangen genommen waren. Bevor die Hinrichtungen begannen, meldete sich Amedeo Spinelli, ein Einwohner von Carraia, freiwillig, um an der Stelle seines Bruder´s, der Vater mehrerer Kinder ist, zu sterben. Die fünf Verurteilten wurden im Abstand von wenigen Minuten auf grausame Weise erschossen: Ein Soldat holte sie und stellte sie an den Rand eines Feldes, während ein anderer ihnen mit einem Maschinengewehr in den Kopf schoss. Die Leichen wurden auf die darunter liegende Straße gerollt, wo heute das kleine Denkmal steht. Bei den Gefallenen handelte es sich um Anselmo Giorgioni, 24 Jahre alt; Giovanni Madiai, geboren am 1. Juni 1885; Ettore Maggi, geboren am 29. November 1898; Oreste Valenti, 36 Jahre alt, alle sind auf dem Friedhof von Quota begraben ; Amedeo Spinelli, 42 Jahre alt (oder geboren 1901), begraben auf dem Friedhof von Poppi.

Galerie:

Autor: Alessandro Bargellini