Die Wälder um Raggiolo

19/04/1944

Vergeltungsaktion wegen persönlicher Rache.

Kurz nachdem die brutalen Razzien auf dem Berg Falterona und dem Mandrioli-Paß beendet sind, treten zwischen dem 16. und 20. April gehäuft Gruppen der Nazi-Faschisten in den Orten an den Hängen des Pratomagnos in Aktion. Diese Aktionen dienen eher dazu, den gejagten Feind zu entmutigen, als ihn aus seinen Verstecken zu locken. Am 19.April betreten deutsche Truppen, zusammen mit italienischen Soldaten des „Esercito Republicano“ aus dem Bezirk Poppi, den Ort Raggiolo und fangen an, die Häuser zu durchsuchen und wahllos auf die umliegenden Berghänge zu schießen, offensichtlich um den Feind einzuschüchtern oder in der Hoffnung, dabei irgendwelche Ribellen zu treffen. Ein junger Mann aus dem Ort wird dabei tödlich getroffen und bezahlt mit seinem Leben. Laut der Zeugenaussage von Pater Sergio, einem Priester, der nach Raggiolo evakuiert worden war, konnten schlimmere Folgen durch das umsichtige Verhalten der italienischen Soldaten aus Poppi verhindert werden. Diese erkannten, daß die Einwohner alle unschuldig waren und verschwiegen den deutschen Soldaten die Auffindung von Waffen, die den Partisanen gehörten.