Carbonettoli

26/06/1944

Massaker von Zivilisten während einer Razzia

Im Zusammenhang mit den Razzien auf dem Pratomagno, wurde auch das Gebit der gemende Montemignaio betroffen. Eine Gruppe deutscher und italienischer Soldaten, die vom Consuma-Paß kommen, bemerken 3 Männer und 2 Frauen in der Nähe der Liconia-Höhle, in der letztere sich verstecken wollten, nach den schrecklichen Ereignissen des 20.Juni. Baldovina Galletti fällt als Erste, von einer Maschinengewehrsalve am Hinterkopf getroffen; Antonio Ferrara, Raffaele Mugnaini und Vigno Vignoli werden in der Nähe des Flüßchen Scheggia erschossen; Gabriello Magni, der in einem ersten Moment die Gewehrsalve überlebt, stirbt am Tag darauf in seinm Haus in Liconia. Einige Zeugenaussagen geben an, daß die Opfer vor ihrem Tod gefolter wurden, Andere geben an, daß auch Italiener unter den Mördern waren. Im Bericht des Serg. Camfield wird die Ausbildungs- und Flugabwehr-Kompanie der 10.Aemee als Verantwortliche angegeben, dieselbe, die auch schon das Massaker am 20.Juni in Montemignaio insyiniert hat. Aus deutschen Dokumenten geht die Division „Brandenburg“ – 3 Regiment – II Bataillon als tätige Einheit in dem Gebiet hervor, die in der gleichen Zeit auch in Cetica und auf dem Pratomagno tätig ist und die im Gebiet des Scheggia-Flusses 10 Ermordungen von „Banditen“ dokumentiert

Die Stimmen

Fidalma Taverni

Crediti: Località Pratovecchio. Riprese e intervista di Pier Angelo Bonazzoli realizzata il 25/10/2016.

Die Vorzeichen

Mahnmäler für die Gefallenen des Massakers von Carbonettoli

Informationen

Ort der Unterbringung: Im Wald, in der Nähe des Flüßchen Scheggia

Datum der Platzierung:

Beschreibung

Das Massaker von Carbonettoli, daß von den Deutschen am 29.Juni 1944 verübt wurde und bei dem 5 Zivilisten (4 Männer und 1 Frau) barbarisch ermordet wurden, wird durch zwei Kreuze erinnert, die dort aufgestellt sind, wo einige der Opfer gefallen sind. Auf dem Felsen, wo Bartolina Galletti den Tod fand, steht ein einfaches Eisenkreuz. Unter dem Kreuz sind ihre persönlchen Daten direkt in den Felsen gemeißelt. Das andere Kreuz, auch aus Eisen, steht auf einem Stein, in den die persönlichen Daten eines anderen Opfers, Raffaello Mugnaini, gemeißelt wurden, am Ufer des Flüßchen Scheggia. Es gibt keine weiteren Mäler, auf denen die anderen 3 Opfer, Vigno Vignoli, Antonio Ferrara und Gabriello Magni, erinnert werden.

Persönliche Beobachtungen

Die Inschrift "B B" steht für BALDOVINA GALLETTI BARTOLI, während "M F" für RAFFAELLO MUGNAINI steht, mit ihm zusammen wurde auch VIGNO VIGNOLI erschossen. Für die anderen zwei Opfer, ANTONINO FERRARA und GABRIELLO MAGNI, fanden sich keine Erinnerungen am Ort. Der Ort, wo MAGNI getroffen wurde (der später in seinem Haus starb), befindet sich ein Stück weiter talabwärts Der Platz, wo die Kreuze stehen, ist vollständig mit Vegetation überwuchert und verlassen. Ohne einen Führer, der den Platz kennt und sich mit angemessenem Werkzeug einen Weg durch das Unterholz schlägt, sind die Plätze unerreichbar. Ich möchte mich hiermit bei den Herren Nuzzi und Bartoli bedanken, mit deren Hilfe ich diese Orte erreichen und registrieren konnte.

Nachrichten und Kontextualisierung

Am Morgen des 29.Juni organiesiert eine deutsche Flak-Einheit eine groß angelegte Patroullienaktion in dem Gebiet der Gemeinde von Montemignaio auf der Suche nach Partisanen. Am 20.Juni waren 3 Soldaten derselben Einheit getötet worden, worauf sofort eine Vergeltungsaktion gefolgt war, die mit der Erschiessung von 11 Männern im Ortsteil Castello endete. Es scheint, daß auch italienische Faschisten beteiligt waren. Die Bewohner von Montemignaio sind terrorisiert und bangen um ihr Leben. Sie verlassen in aller Eile ihre Häuser und suchen Schutz in den umliegenden Hügeln und in den Grotten des Ortsteils Liconia. Leider werden einige Personen dabei von den Deutschen, die vom Consuma-Paß kommen, entdeckt. Eine Maschinengewehrsalve trifft Baldovina Galletti in Bartoli, 29 Jahre (geboren am 13.9.1915) mit voller Wucht am Hinterkopf. Drei Männer werden in einem Graben getötet, am Ufer des Flüßchen Scheggia: es handelt sich um Antonio (oder Antonino) Ferrara, 31 Jahre; Vigno Vignoli, 34 Jahre (geboren am 15.5.1910) und Raffaele Mugnaini, 15 Jahre (geboren am 27.3.1929). Ein Stück weiter unten wird Gabriello Magni, 38 Jahre (geboren am 13.4.1906) schwer verletzt, sein Körper ist im wahrsten Sinne des Wortes von Kugeln durchlöchert. Er wird in sein Haus gebracht, wo er trotz medizinischer Versorgung am Tag darauf, dem 30.Juni, stirbt. Mugnaini, Vignoli, Magni und die Galletti ruhen auf dem Friedhof von Montemignaio, in der Lokalität La Pieve.

Galerie:

Autor: Alessandro Bargellini