Beschreibung
Der Gedenkstein befindet sich am Straßenrand auf einer erhöhten Basis, zu der man über drei Stufen kommt. Er besteht aus einem quadratischen Naturstein als Basis, in den mit bronzenen Buchstaben der Epigraf und die 4 Namen der Martyrer stehen. Darüber steht eine Steinsäule mit eine pyramidenformigen Spitze, an der eine bronzene Votivlampe und ein Haken für Kränze befestigt sind.
Persönliche Beobachtungen
Nachrichten und Kontextualisierung
Am 4.Juli sollen einige Partisanen des III Batallion “Licio Nencetti” der XXIII Brigade Garibaldi “Pio Borri” (Division “Arezzo”) nach Arezzo fahren, um für den CPLN zwei Maschinengewehre samt Munition zu holen. Mit einem angeforderten und dann auf dem Monte Fallito versteckten, Auto und gefälschten Dokumenten der Firma Todt, starten die Partisanen Giuseppe Antonio Ceccaroni, Andrea Francavilla und ein dritter, von dem der Name nicht bekannt ist. Bis Terraossola sind sie von weiteren Kameraden der I und II Kompanie begleitet, die dann wieder in ihre Verstecke zurückkehren, um keine Aufmerksamkeit auf das Auto zu ziehen. So bleiben bloß die Insassen des Autos, Ceccaroni mit Niccolino Niccolini, Leonello Lenzi, Elio Vannucci und ein Ex-Gefangener des russischen Krieges.
Zur gleichen Zeit sind in der Gegend des Monte Fallito und von Castel Focognano (Ar) Vergeltungsaktionen der deutschen Truppen am laufen, von denen die Partisanen leider nicht informiert sind, und während das Partisanen-Auto in Terrossola ist, wird es angehalten und zum dt. Kommando in Castel Focognano gebracht.
Am späten Vormittag starten der Vize-Kommandant der Partisanen, mit anderen zwei Männern der I Kompanie, vom Partisanenquartier in Lokalität Pretella, um auszukundschaften, wo die gefangenen Kameraden hingebracht worden sind. Als sie in der Nähe der feindlichen Posten sind, werden sie von denen gesehen und angegriffen, es gelingt ihnen aber zu entkommen und ins Kommando zurückzukehren. Im Gegenzug nehmen die Einwohner von Castel Focognano Kontakt mit den Partisanen auf und bitten sie, die Deutschen nicht anzugreifen, um evtl. Racheaktionen gegen den Ort und deren Einwohner zu vermeiden. In der Zwischenzeit werden vier der fünf gefangenen Partisanen, nachdem sie geschlagen wurden, ins Pfarrhaus gebracht, wo sie einen weiteren Kameraden antreffen, Piero Pieri, der sich in der örtlichen Schule versteckt hatte, nachdem er im Kampf bei Ortignano am 24.Juni verletzt worden war. Auch er war am selben Tag gefangen genommen worden; ein weiterer Partisan, der mit ihm zusammen war , hatte glücklicherweise die Pistole von Piero Pieri und dessen persönlichen Sachen, weggeworfen bevor er flüchten konnte.
Lenzi und Pieri kennen sich, tun aber so, als ob sie sich nicht kennen würden und wechseln nur wenige Worte, bis sie zusammen mit einer Gruppe Zivilisten aus dem Pfarrhaus geführt werden. Die Faschisten, die auch anwesend sind, vergnügen sich damit, sie zu schlagen, zu beschimpfen und mit dem Tod zu drohen.
Die Verhöre beginnen und nachdem Pieri geleugnet hat, die Rebellen zu kennen, aber von einem Waffenabwurf der Alliierten wissen würde, wird er erst in die Schule geführt, dann nochmals zu den gefangenen Partisanen gebracht und zusammen werden sie in die Nähe des Trinkbrunnes am Rande des Dorfplatzes geführt. Der junge Mann ist völlig erschöpft und setzt sich auf den Rand der Wanne, als zwei deutsche Soldaten ihm sagen, die folgende Szene genau zu beobachten und gut in Erinnerung zu behalten: die anderen vier werden von ihren Henkern geschnappt und nacheinander an den Bäumen, die auf dem Platz stehen, aufgehängt. Auf diese Weise sterben mutig und in Würde Niccolino Niccolini (I Kompanie)(1), geboren am 1.April 1923 in Bibbiena(AR), wohnhaft in Terrossola, Arbeiter der Zementfabrik "Sacci"; Leonello Lenzi (2) ("Fischino") (II Kompanie), am 7.Juli 1921 geboren, Textilarbeiter aus Soci; Elio Vannucci (Komando-Kompanie), geboren am 1.September 1922, Arbeiter aus Bibbiena und Giuseppe Antonio Ceccaroni, am 14.August 1915 in Cesena geboren, wohnhaft im Ortsteil Macerone, Maurer, verheiratet (letzterer gehörte der XXIX Brigade Garibaldi "Gastone Sozzi" aus der Romagna an). Daraufhin wird Pieri ohnmächtig und als er wieder zu sich kommt, befindet er sich in seinem Zimmer. Die Deutschen und die Faschisten sind verschwunden und er geht die Körper der Martyrer anzusehen. Erst später kümmern sich einige Einwohner darum, die Körper von den Bäumen zu holen und in die Kapelle des örtlichen Friedhofes zu bringen.
Nach dem Begräbnis kommen die ersten Partisanenpatroullien nach Castel Focognano um Pieri abzuholen und auf einem Pferd in die Berge in Sicherheit zu bringen. Von dem russischen Ex-Gefangenen hört man nichts mehr. Niccolini und Vannucci sind jetzt auf dem Friedhof von Bibbiena begraben, während Lenzi in der Märtyrer-Kapelle in Soci ruht.
HINWEIS
1) Auf dem Grabstein wird Castel Focognano als Geburtsort angegeben;
2) Er wird auch unter dem Nachnamen Lensi genannt, so wie auch auf dem Grabstein steht