Ort der Unterbringung: Straßenrand, in der Nähe des Friedhofes
Datum der Platzierung:
Beschreibung
Es handelt sich hierbei um einen Gedenkstein in Form eines rudimentären, schwarz angemalten Eisenkreuzes, auf das eine kleine Metalplatte mit dem Epigraf befestigt ist. Dieser beinhaltet den Namen des Opfers und das Todesdatum. Der Gedenkstein steht auf einem Felsen oberhalb der Schotterstraße, die vom Ort zum Friedhof führt. Jacopo Mascalzi war ein alter Mann, der am 12.Juli 1944 in Carda von den Deutschen, während einer Razzia gegen die Partisanen, getötet
Persönliche Beobachtungen
Nachrichten und Kontextualisierung
Am 12.Juli 1944 wird der Pratomagno aufs Neue von deutschen Vergeltungsaktionen gegen die dort vorhandenen Partisanen getroffen. Auf dessen Hängen sind tatsächlich die XXIII Brigade Garibaldi “Pio Borri”, die XXII Brigade Garibaldi “Lanciotto” und die autonome Bande von Raoul Ballocci aktiv. Die Urheber der Angriffe kommen aus Faltona (Talla), Raggiolo (Ortignano Raggiolo), La Trappola (Loro Ciuffenna) und Rassina (Castel Focognano).
Das III Bataillon “Licio Nencetti” ( das zur XXIII Brig. Garibaldi “P. Borri” gehört) verläßt ihre Standpunkte in Carda und Calleta (Castel Focognano), um sich in eine Verteidigungsposition auf den Poggio Catarozzo zu begeben, von der aus es die feindlichen Bewegungen kontrollieren kann. Tatsächlich ist eine recht große deutsche Einheit, die sich als Partisanen ausgeben, am anrücken. Wahrscheinlich gehören diese Soldaten dem II Btl. des III Rgt. “Brandenburg” an, die die gleiche Strategie anwendet, mit der sie die Garibaldini der XXII Brigade “Lanciotto” in Cetica (Castel S. Niccolò) am vorangegangenen 29. Juni überwältigt haben. Es kommt trotz allem nicht zu einem Waffengefecht, obwohl sich beide Seiten gegenseitig lange durch die Ferngläser beobachten.
Angesichts weiterer Informationen, laut denen noch mehr deutsche Verstärkung im Anmarsch seien, entschließt sich Leutnant Raffaello Sacconi, Komandant des Partisanenbataillons, zu einem Ablenkungsmanöver, um dem Feind, der sich in Richtung Carda bewegt, wo bereits Vergeltungsaktionen am laufen sind, vorzutäuschen, daß die Partisanen direkt in ihre Arme laufen. Die dt. Verfolger- Einheit fällt prompt auf díesen Trick herein und hört auf, die Gruppe zu verfolgen. Die Idee von Sacconi hat perfekt funktioniert und er kann sich und seine Gruppe relativ ruhig zurückziehen. Am Nachmittag desselben Tages wird eine Partisanenpatrouille in die Nähe von Carda geschickt, um dort, mit einer organisierten Schießerei, die feindlichen Truppen glauben zu machen, daß die Partisanen der Einkreisung entkommen und immernoch kampfbereit sind und Unruhe in deren Reihen zu stiften.
Aber die Aktion in Carda hat leider tragische Konsequenzen. Am oberen Ortsrand wird der Partisan Emanuele Paolanti ( Klasse 1924, Student, wohnhaft in Rassina, Angehöriger der Kompanie "Comando") getötet, während in der Nähe der Straße, die zum Friedhof führt, die Zivilisten Carlo Cannelli (geboren am 11.12.1868 und der IV Partisanen-Kompanie angehörend) und Jacopo Mascalchi, 64 Jahre, abgeschlachtet werden. Weiterhin wurde der Tod von 3 slavischen Partisanen und die Verletzung des Partisanen Luigi Alasia gemeldet. Verluste der Nazisten sind nicht angegeben.
Am 14.Juli hören die Razzien auf. Die Deutschen sind überzeugt, daß die Partisanen den Pratomagno verlassen haben; in Wahrheit sind die Männer des III Bataillons "L.Nencetti" mit nur wenigen Verlusten durch die Maschen der feindlichen Einkreisung gekommen. Die am stärksten getroffene Formation ist die von Raoul Ballocci, die auf der Valdarno-Seite des Pratomagnos aktiv ist, die diverse Feuergefechte mit mehreren Verlusten aushalten mußte.
Cannelli und Mascalchi sind auf dem Friedhof von Carda begraben, der Partisan Paolanti auf dem von Rassina.
Galerie:
Autor: Alessandro Bargellini